Die Zwergbartagame ist ein wunderschönes und faszinierendes Tier. In diesem Artikel will ich Ihnen diesen Exoten gerne vorstellen. Deshalb präsentiere ich die Zwergbartagame in einer Art Portrait.
In diesem Portrait gehe ich auf allgemeine Informationen wie Größe, Alter, arttypische Merkmale, Herkunft und die Lebensweise der Zwergbartagame ein. Also ein optimaler Artikel zum ersten Kennenlernen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die wissenschaftliche Bezeichnung der Zwergbartagame ist Pogona henrylaswini. Die Zwergbartagame gehört der Klasse der Reptilien an und reiht sich in die Ordnung der Schuppenkriechtiere ein.
Die Zwergbartagame ist eine Echse mit einer Gesamtlänge von bis zu 30cm. Die Länge wird noch einmal unterteilt in Kopf-Rumpf-Länge (KRL), die ca. 15cm beträgt, und in die Schwanzlänge, die etwa 13-15cm beträgt. Besonders die KRL ist wichtig für die spätere Berechnung der Terrariumgröße.
Ein besonderes Merkmal der Zwergbartagame ist der relativ kurze Schwanz. Dieser ist im Vergleich zu den anderen 7 Bartagamenarten verhältnismäßig kürz ausgefallen. Auch hat die Zwergbartagame einen eher rundlichen Kopf und nicht die typisch dreieckige Kopfform wie die anderen Bartagamenarten. Der Kehllappen (Bart), der den Bartagamen ihren Namen gibt, ist bei der Zwergbartagame sehr viel schwächer ausgeprägt als bei den anderen Arten.
Die Zwergbartagame hat eine sandfarbene Haut, die sich in der Farbintensität verändern kann. Dabei verändert die Zwergbartagame nicht ihre komplette Farbe, wie zum es zum Beispiel ein Chamäleon tut, sondern sie ändert viel mehr in die Helligkeit und Farbintensität.
Im Grunde ist die Zwergbartagame ein Allesfresser. Ihre Hauptnahrung besteht allerdings aus Insekten und Pflanzen, womit eine abwechslungsreiche Nährstoffzufuhr gewährleistet ist.
Eine der häufigsten und meistgestellten Fragen ist die nach dem Alter der Zwergbartagame. Bei einer sehr guten Haltung können die Tiere bis zu 15 Jahre alt werden. Somit ist die Zwergbartagame kein Tier für den kurzen Spaß. Sie sollten sich vor dem Kauf also Fragen, ob Sie auch so lange Freude an dem Tier haben werden.
Herkunft
Da für eine artgerechte Haltung eine nahezu natürliche Umgebung geschaffen werden muss, ist natürlich die Herkunft der Zwergbartagame von essentieller Bedeutung.
Die Zwergbartagame stammt aus dem Nordosten Australiens, um genauer zu sein aus Queensland. Dort lebt die Zwergbartagame in einer Halbwüste, also einer Mischung aus Wüste und Steppe.
Die Region ist für seine Schwarzerdeböden bekannt, den sogenannten „Black soil plains“. Hier findet sich hauptsächlich Steppengras („Mitchel-Gras“), vereinzelt mal ein Busch und so gut wie keine Bäume. In der flachen Landschaft sind vereinzelte Felsen und Steine zu finden, die die Zwergbartagame gerne zum Sonnen und als Versteck nutzt. Aber auch Feldspalte lieben die Tiere, um sich zu verstecken.
Die „Black soil plains“ gehören klimatisch betrachtet zu den Tropen, weshalb es dort auch eine Regenzeit im Sommer gibt.
Lebensweise
Die Zwergbartagame ist ein tagaktives Tier und wechselwarm. Wechselwarme Tiere können ihren Energiehaushalt nicht alleine regulieren, so wie wir Menschen es können. Deshalb braucht die Zwergbartagame einen Energiezuschuss von außerhalb. Den bekommt die Zwergbartagame von der Sonne, während sie sich auf einem Stein sonnt und sich dabei flach auf den Untergrund drückt. Auf diese Weise kommt ihr Kreislauf schnell in Fahrt.
Das lässt sich besonders gut beobachten, wenn die Zwergbartagame aus ihrem Versteck kommt. Im Schatten ist die Echse ausgekühlt und sie ist sehr viel träger. Deshalb wird der erste Weg in Richtung Sonnenbad gehen. Hier wärmt sich die Zwergbartagame auf, um schnell an Energie zu gewinnen. Das ist überlebenswichtig für das Reptil, wie zum Beispiel bei der Flucht vor Fressfeinden.
Die Zwergbartagame legt zudem eine Winterruhe ein. In dieser Zeit senkt sie die lebensnotwendigen Funktionen des Körpers auf ein Minimum. Das bedeutet aber nicht, dass die Zwergbartagme während der Winterruhe nur schlafen würde, es handelt sich wirklich nur um eine Ruhephase in der das Tier sehr wenig aktiv ist.
Die Zwergbartagame muss nicht zwangsläufig in einer Gruppe aus mehreren Tieren gehalten werden, was aber ohne Probleme möglich ist. Allerdings sollten nicht mehrere Männchen zusammen gehalten werden, da die Tiere ein ausgeprägtes Revierverhalten haben und sich bekämpfen.
Die Haltung von mehreren Weibchen oder einem Männchen und mindestens zwei Weibchen ist aber kein Problem. Möchten Sie ein Männchen und nur ein Weibchen halten, dann ist davon dringend abzuraten. Das Weibchen wird sonst während der Paarungszeit zu stark vom Männchen bedrängt. Das führt zu einer Überforderung des Weibchens und damit auch zu Stress. Und schließlich wollen wir Stress und unnötige Belastungen unseren Lieblingen ersparen.
Mein Fazit
Die Zwergbartagame ist eine schöne und unheimlich interessante Agamenart. Ihr Äußeres und ihr Verhalten unterscheidet sich etwas von den anderen Bartagamenarten. Die Ursache dafür ist in der Herkunft der Zwergbartagame begründet.
Von Vorteil ist die Möglichkeit der Einzelhaltung. Es wird ein kleineres Terrarium benötigt, wodurch die Haltung für Personen mit weniger Platz ermöglicht wird. Auf die Haltung und Pflege gehe ich im Artikel „Zwergbartagame: Haltung und Pflege“ noch etwas genauer ein. In diesem Artikel finden Sie dann auch Tipps und Hinweise zur Terrariumgröße, Technik, Einrichtung, Winterruhe und alles was man zur Haltung wissen muss. Ebenfalls sehr nützlich ist auch der Beitrag über die Bartagamen-Haltung.
Ich möchte außerdem noch einmal in Erinnerung rufen, dass die Zwergbartagame eine Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren hat. Sollten Sie sich also für dieses Tier entscheiden, so seien Sie sich dieser langen Zeit bewusst. Eine Zwergbartagame schafft man sich nur aus völliger Überzeugung und Liebe zum Tier an. Einen Hund kauft man schließlich auch nicht aus Spaß an der Freude und schiebt ihn nach 3 Jahren wieder ab. Für alle interessierten, die noch mehr erfahren möchten, geht es im oben genannten Artikel weiter.
Bildquellen:
- Zwergbartagamenpärchen: Flickr.com | cayenne2006
- Australienkarte: Thomas Steiner (Creative Commons-Lizenz; siehe Link)