Im letzten Teil der Artikelserie „Die verschiedenen Terrarientypen“ geht es heute um das Aqua-Terrarium und das Paludarium. Da sich die Terrarientypen sehr ähnlich sind, behandle ich beide in einem Artikel zusammen.

[hier geht es zum 3. Teil der Artikelserie „Das Wüstenterrarium]

Das Aqua-Terrarium

Das Aqua-Terrarium ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Mischung aus Aquarium und Terrarium. Es ist für Amphibien und Reptilien, die hauptsächlich im Wasser leben. Weil diese Tiere aber auch manchmal an Land gehen, gibt es in einem Aqua-Terrarium auch immer einen Landteil. Dieser kann unterschiedlich groß ausfallen. Abhängig ist das immer vom Tier, welches im Aqua-Terrarium lebt.

Je nachdem welche Wassermenge im Aqua-Terrarium benötigt wird, bieten sich unterschiedliche Terrariumformen und -techniken an. Wird nur eine kleine Wassermenge benötigt, dann kann eine Wanne mit Wasser im Glas-Terrarium völlig ausreichend sein. Besteht das Aqua-Terrarium aber hauptsächlich aus einem Wasserteil, dann gibt es dafür auch spezielle Aqua-Terrarien. Diese sind an die besonderen Anforderungen angepasst und eignen sich in diesem Fall besser als ein herkömmliches Terrarium.

Typische Bewohner eines Aqua-Terrariums sind zum Beispiel Frösche, Molche und natürlich auch die beliebten Wasserschildkröten. Diese Tiere haben alle unterschiedliche Anforderungen an ein Aqua-Terrarium. Daher sollte das Terrarium immer individuell an die Bedürfnisse des Tiers angepasst werden.

Da die Terrarien-Bewohner in der Regel aus warmen tropischen oder subtropischen Klimaregionen stammen, muss auch das Klima im Aqua-Terrarium entsprechend angepasst werden. In den vorherigen Beiträgen dieser Artikelserie habe ich die Standardtechnik eines Terrariums bereits vorgestellt. Daher gehe ich hier nur noch auf die spezielle Technik des Aqua-Terrariums ein.

  • Wasserheizer
    Der Wasserheizer dient, wie der Name schon vermuten lässt, zum Herstellen und Aufrechterhalten der Wassertemperatur. Als bekannte und gute Hersteller sind hier vor allem Exo-Terra und Sera zu nennen.
  • Wasserfilter
    Das Wasser im Aqua-Terrarium steht in aller Regel und wird nicht wie in der Natur auf natürliche Weise gefiltert. Daher wird ein extra Filter für das Aqua-Terrarium benötigt. Filter gibt es als Außen- und Innenfilter. Welche Filtervariante eingesetzt wird hängt immer von der Wassermenge des Terrariums ab. Ab einer gewissen Menge können nur noch Außenfilter die Aufgabe richtig übernehmen. Bei kleinen Becken werden meistens Innenfilter eingesetzt.
    Bekannte und gute Hersteller sind hier JBL (bekannt aus der Aquaristik), Exo-Terra und Tetratec.
  • Wärmespots
    Manche Tiere lieben es, wenn Sie sich an Land sonnen und aufheizen können. Daher sollte für solche Tiere ein zusätzlicher Wärmespot aufgestellt werden.

Wichtiger Hinweis!

Wenn Sie ihr Aqua-Terrarium das erste Mal mit Wasser befüllen, dann sollten Sie vorher unbedingt das Wasser neutralisieren und aufbereiten. In der Regel werden Sie Leitungswasser zum Befüllen nehmen. Je nach Region hat unser Leitungswasser aber die Eigenschaft, dass es besonders hart sein kann. Aus diesem Grund sollten Sie vor dem Einsetzen ihrer Tiere das Wasser aufbereiten.

Prüfen Sie, ob es spezielle Wasseraufbereiter für ihr Tier gibt. Für Wasserschildkröten gibt es zum Beispiel einen solchen Wasseraufbereiter, der den benötigten pH-Wert des Wassers herstellt.

Als empfehlenswerte Marken können hier die Mittel von JBL und Sera genannt werden. Beide Hersteller kommen auch aus der Aquaristik und kennen sich in diesem Bereich sehr gut aus.

Das Paludarium

Paludarium von Jitka Erbenová

Quelle: Jitka Erbenová (cheva), CC BY-SA 3.0

Das Paludarium ist im Grunde eine Unterart des Aqua-Terrariums. Es bildet eine Sumpflandschaft im Terrarium bzw. Aqua-Terrarium nach. Es ist geprägt durch einen großen Wasserteil und einen kleineren dicht bepflanzten Landteil. Dadurch können exotische und beeindruckende Landschaften nachempfunden werden.

Der Landteil ist meistens mit Schilf, Bambus und Farnen bepflanzt. Es ist darauf zu achten, dass die Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit vertragen können. Darüber hinaus können Wurzeln und Steine den Uferbereich befestigen. Wichtig ist dabei auch, dass die Tiere eine Ausstiegsmöglichkeit aus dem Wasserbecken haben.

Auch wenn Sie im ersten Augenblick beim Wort „Sumpf“ an stinkendes und dreckiges Wasser denken, ist die Reinigung des Wasser durch einen Filter und die Wasseraufbereitung ein wichtiger Punkt. Die Bedürfnisse der Paludarium-Bewohner können hier sehr weit auseinander gehen. Informieren Sie sich daher vorher über die speziellen Bedürfnisse ihres Schützlings.

Unter allen Terrarientypen stellt das Paludarium wahrscheinlich die geringsten Anforderungen an die Beleuchtungstechnik. In der Regel reichen Leuchtstoffröhren für Amphibien wie Frösche und Molche aus. Reptilien benötigen hingegen UV-Licht, das dann entsprechend eingesetzt werden sollte. Manche Reptilien brauchen auch Wärmespots zum aufheizen oder trocknen nach einem Wasserbad.

In einer kleinen Liste habe ich einige Reptilien und Amphibien aufgeführt, die für ein Paludarium in Frage kommen:

  • Axolotl
  • Amerikanischer Ochsenfrosch
  • Chinesische Dreikielschildkröte
  • Chinesischer Feuerbauchmolch
  • Gelbwangenschmuckschildkröte
  • Grüne Wasseragame
  • Landeinsiedlerkrebse
  • Rotaugenlaubfrosch
  • Strumpfbandnatter
  • Tigersalamander

Fazit

Egal für welchen Typ Terrarium Sie sich entscheiden werden. Alle Terrarien samt ihrer Bewohner sind interessant und haben ihre eigenen Reize. Jeder hat hier seine eigenen Vorstellungen.

In den letzten 4 Artikeln dieser Serie bin ich auf die unterschiedlichen Terrarientypen eingegangen und habe ihre Eigenschaften und Anforderungen beschrieben. Für welchen Typ Sie sich am Ende entscheiden, das bleibt einzig und alleine Ihnen überlassen.

Der Klassiker ist wahrscheinlich das Tropen-Terrarium dicht gefolgt vom Wüsten-Terrarium. Bestimmte Amphibien und Reptilien brauchen allerdings einen Wasserteil im Terrarium. Dann kommt das Aqua-Terrarium bwz. Paludarium ins Spiel.

Im Terrarienfachhandel und bei Züchtern gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl an Terrarien-Tieren. Es bleibt hier eigentlich kein Wunsch offen. Insekten, Amphibien und Reptilien sind in vielfältigen Arten und Unterarten vorhanden. Es gibt allerdings auch Arten, die sich nicht besonders gut im Terrarium halten lassen. Das kann zum Beispiel den Hintergrund haben, dass sie auf bestimmte Pflanzen oder Bäume angewiesen sind.

Persönliche finde ich die Tropen-Terrarien und Paludarien am interessantesten. Im Moment bin ich in der Planungsphase für ein neues Tropen-Terrarium. Vielleicht werde ich daraus im Nachhinein ja auch noch eine Artikelserie machen, damit Sie sehen können wie ich dabei vorgegangen bin. Die Wahl meines Tieres wird sehr wahrscheinlich auf eine Gespentermantis oder indische Riesenmantis fallen. Genau entschieden habe ich mich da noch nicht. Frösche finde ich allerdings auch sehr interessant.

Zum Schluss dieser Artikelserie lässt sich sagen, dass ich Ihnen hoffentlich eine bessere Übersicht über die verschiedenen Terrarientypen geben konnte. Über Feedback freue ich mich natürlich immer, sei es positiv oder negativ. Sie können mir sehr gerne über info@terrarium-wissen.de eine Nachricht schreiben.

Bildquelle: Wikimedia.org – Bild von Jitka Erbenová