Im 1. Teil zur Terrarium-Beleuchtung habe ich bereits kurz die verschiedenen Arten von Licht angesprochen. In diesem Teil will ich nun genauer darauf eingehen. Aber warum sollten Sie sich mit diesem Thema auseinandersetzen?

Es gibt natürlich Profis, die einem beim Thema Terrarien-Beleuchtung gut beraten können. Dann brauchen Sie eigentlich kein großes Hintergrundwissen. Allerdings sind gute Berater rar gesät. Mehr als einmal bin ich ins Zoogeschäft gegangen und musste feststellen, dass die „Berater“ dort überhaupt keine Ahnung hatten. In einem solchen Fall sollten Sie sich besser auf ihr eigenes Wissen verlassen.

Sichtbares Licht

Der Teil des Lichts, den wir Menschen wahrnehmen können, bezeichne ich der Einfachheit halber als „sichtbares Licht“. Es ist zuständig für den Tag-Nacht-Rhythmus und dafür, dass wir Farben wahrnehmen können.

Wie natürlich eine Lichtquelle einen Bereich ausleuchtet, wird durch den Farbwiedergabeindex (CRI) beschrieben. Sonnenlicht hat dabei den Wert von 100 CRI. Künstliche Lichtquellen wie z.B. Leuchtstoffröhren oder Glühlampen gelten als natürlich, wenn Sie einen Wert von über 95 CRI erreichen. Ab diesem Wert spricht man auch von „Vollspektrum-Licht“.

Ein zweiter wichtiger Wert für uns Terrarium-Besitzer ist die Farbtemperatur, also die Farbe des Lichts. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen. Licht mit einer niedrigen Farbtemperatur hat einen rötlich-gelben Schein. Bei einer hohen Farbtemperatur erscheint das Licht weiß-bläulich. Normales Tageslicht hat zum Beispiel einen durchschnittlichen Wert von 5600K, den wir anstreben wollen.

Um eine natürliche Beleuchtung zu schaffen, wollen wir also diese Werte erreichen. Als ungefähren Richtwert können Sie sich bei der Farbtemperatur einen Wert von 6000K merken. Der CRI sollte natürlich so nah an die 100 des Sonnenlichts herankommen, wie es nur geht. Durch eine möglichst natürlich Beleuchtung kommen die Farben der Tiere und Pflanzen am besten zur Geltung. Auch die Photosynthese der Pflanzen wird so besser unterstütz.

Ultraviolettes Licht (UV-Licht)

Das ultraviolette Licht, kurz UV-Licht, ist für uns Menschen mit dem bloßen Auge nicht sichtbar. Aber gerade für Reptilien ist es von essentieller Bedeutung. Diese können nämlich das UV-Licht wahrnehmen.

Einige Terrarien-Besitzer sind der Meinung: „Umso mehr desto besser“. Das ist aber auf keinen Fall so. Der maximale Wert, der in der Natur auftritt, liegt bei ungefähr 270 mW/cm². Das ist ca. der Wert, der am Äquator zur Mittagszeit auftritt. Es wird also noch nicht einmal der Maximalwert konstant benötigt. Das sollte beim Anbringen von UV-tauglichen Lampen beachtet werden. Je nach klimatischer Herkunft ist die benötigte UV-Lichtmenge des Tieres unterschiedlich. Hier gilt also auch: „Vorher genau schlau machen!“

Das UV-Licht lässt sich in 3 Wellenlängen unterteilen (UV-A, UV-B und UV-C).

UV-A kann von Reptilien optisch wahrgenommen werden. Es beeinflusst das agonische Verhalten (Rivalität, Drohverhalten) und das Paarungsverhalten der Tiere. Besonders bei der Signalgebung durch Farbveränderungen kommt es zum Tragen.

UV-B benötigen die Reptilien zur Vitamin D3 Produktion. Zum Teil nehmen die Tiere das notwendige Vitamin über die Nahrung auf, was allerdings oftmals nicht in ausreichender Menge stattfindet. Daher benötigen sie Unterstützung mit Hilfe von passender Terrarium-Beleuchtung in Form von UV-fähigen Lampen. Das Vitamin D3 benötigen die Tiere nämlich für den Knochenstoffwechsel

Zum Schluss wäre noch UV-C zu nennen. Dieser Wellenlängenbereich des UV-Lichts ist höchst gefährlich. Zum Glück wird er komplett in der Atmosphäre absorbiert und gelangt nicht bis auf die Erde.

Infrarot-Bereich

Das Infrarot-Spektrum ist für uns ebenfalls nicht sichtbar. Dieser Wellenlängenbereich ist primär für die Wärme des Lichts zuständig. Durch gezielte Infrarot-Bereiche im Terrarium können Wärmeregionen erzeugt werden.

Fazit

In diesem Teil meiner Artikelserie zur Terrarium-Beleuchtung haben Sie die verschiedenen Arten des Lichts kennen gelernt. Es gibt im Grunde drei große Wellenlängenbereiche, das sichtbare Licht, das UV-Licht und den infraroten Bereich. Jeder der verschiedenen Arten hat seine Bedeutung und Zweck in der Terraristik.

Jetzt, wo Sie die verschiedenen Lichtarten kennengelernt haben, gehe ich im nächsten Teil auf die Möglichkeiten zur Beleuchtung im Terrarium ein.